Special Edition | Transformation braucht Vielfalt: Über Mut, Identität und Zusammenhalt – mit Luna-Marika Dahl
Shownotes
Die Energiewende betrifft nicht nur Technik und Energie, sondern auch unsere Gesellschaft – und uns selbst. Wie schaffen wir Arbeitswelten, in denen alle Menschen sie selbst sein können? Welche Rolle spielen Sichtbarkeit, Mut und Community dabei?
In dieser Spezialfolge von „Jetzt machen! – Der Energiewende Podcast von E.ON“ sprechen Rona van der Zander und Lucas Bayer mit Luna Dahl, Cyber Security Engineer bei E.ON. Luna erzählt von ihrem persönlichen Weg der Transition, über Unterstützung und Herausforderungen im Arbeitsalltag und warum Offenheit und Zuhören entscheidend sind, wenn echte Veränderung gelingen soll.
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Transkript anzeigen
00:00:05: Herzlich willkommen zurück zu Jetzt machen, dem Energiewende Podcast von EON.
00:00:14: Heute im Studio aus der EON-Zentrale in Essen mit einer Special Edition zum Thema Diversity anlässlich der EON Pride-Konferenz.
00:00:24: Unser Gast heute Luna Maricadal.
00:00:27: Mit ihr haben wir über Inklusion und Vielfalt gesprochen und die Herausforderungen als Transfrau am Arbeitsplatz.
00:00:34: Viel Spaß euch beim Reinhören!
00:00:38: Herzlich willkommen zurück und schön, dass ihr da seid.
00:00:42: Einige von euch kennen mich vielleicht aus den letzten Folgen.
00:00:45: Mein Name ist Rona van der Zander, aber ich habe einen neuen Mann an meiner Seite.
00:00:50: Das ist Lukas Bayer von EON, mein neuer Co-host.
00:00:54: Herzlich willkommen auch von meiner Seite.
00:00:56: Wie Rona schon gesagt hat, mein Name ist Lukas Bayer.
00:00:59: Ich bin hier bei EON Teil der Kommunikationsabteilung und kümmere mich da insbesondere um die Themen Digitalisierung.
00:01:07: Innovation.
00:01:08: Und ich freue mich besonders, dass wir mit Luna Dahl heute eine EON-Kollegin bei uns haben und um eine kurze Brücke zu ihr zu schlagen.
00:01:17: In der vergangenen Staffel oder in den vergangenen Staffeln haben wir in diesem Podcast ja vor allem über die Themen Energie, Innovation und Wandel gesprochen.
00:01:28: Heute sprechen wir dann aber über ein Thema, das weit über Energie hinausgeht.
00:01:33: Es geht um Vielfalt, Identität, und den Mut sichtbar zu sein.
00:01:37: Genau, denn die Veränderungen, die in der Energiewelt stattfindet und die wir bisher hier besprochen haben, die finden natürlich nicht nur da statt, sondern auch in unserer Gesellschaft und in uns selbst.
00:01:48: Und das wollen wir uns heute angucken.
00:01:50: Ja, und damit kommen wir zum ersten Gast, Luna Dahl.
00:01:54: Lukas hat es gerade schon gesagt, jemand, der für all das steht, was uns hier bewegen wird mit den Themen, die wir behandeln, Mut, Offenheit und Sichtbarkeit.
00:02:04: Luna ist Kollegin bei EON.
00:02:06: Das hat Lukas gerade auch schon angesprochen.
00:02:08: Und sie setzt sich stark für Diversität und Inklusion ein.
00:02:13: Ganz herzlich willkommen, Luna.
00:02:14: Schön, dass du da bist.
00:02:15: Danke schön, dass ich hier sein darf.
00:02:18: Bevor wir gleich richtig einsteigen in die tiefen Themen, die wir heute diskutieren werden, haben wir eingangs ein kleines Warm-up für dich dabei.
00:02:25: Ich nenne dir jetzt zwei Begriffe und du darfst ganz spontan entscheiden, welcher der beiden dir besser gefällt.
00:02:31: Breit?
00:02:32: Bereit.
00:02:33: Super.
00:02:34: Authentisch sein oder anpassen?
00:02:37: Authentisch sein, definitiv.
00:02:39: Ich mache weiter.
00:02:40: Sichtbar oder lieber im Hintergrund wirken?
00:02:43: Mittlerweile sichtbar.
00:02:46: Veränderung starten oder lieber abwarten?
00:02:51: Starten.
00:02:53: Ehrlich konfrontieren oder diplomatisch bleiben?
00:02:56: Ich bleibe lieber diplomatisch.
00:02:59: Energietanken im Gespräch oder in der Stille?
00:03:03: In der Stille.
00:03:04: Mut oder Sicherheit?
00:03:06: Mut.
00:03:08: Sehr gut.
00:03:08: Das ist ein gutes Startwort.
00:03:10: Mut für das, was wir heute besprechen werden.
00:03:12: Und damit bist du hoffentlich auch offiziell hier ein bisschen warm gelaufen.
00:03:17: Und gleich geht es los mit den tiefen Themen.
00:03:19: Wir haben viele spannende Fragen mitgebracht.
00:03:22: Und bevor wir da aber rein starten, erzähle uns doch nach einmal ganz kurz etwas zu dir.
00:03:27: Was machst du bei EON?
00:03:28: Wer bist du?
00:03:30: Ich bin nun Amerikadal.
00:03:31: Ich bin seit sechs Jahren ein bisschen mehr bei EON.
00:03:35: Und ich bin Cyber Security Engineer im Cyber Security Operations Team.
00:03:39: Also ja, alles rund um IT, Cyber, Angriffe etc.
00:03:44: Was machst du da genau?
00:03:45: Hast du irgendwie ein Beispiel, was du da nennen kannst, dass das ein bisschen greifbarer wird?
00:03:50: Es ist nicht super greifbar, aber eines meiner Hauptgebiete, zum Beispiel die automatische Fishing Analyse heißt, wir analysieren Mails, die gemeldet werden automatisch und dass dieser Automatismus funktioniert.
00:04:00: Das ist zum Beispiel eine meiner Hauptaufgaben.
00:04:03: Sehr spannend.
00:04:03: Das Thema Cyber Security ist allgemein eines, womit wir uns bei EON sehr intensiv auseinandersetzen.
00:04:09: Und wir möchten jetzt dann in unserem Gespräch zum ersten größeren Teil kommen und so ein bisschen über deine persönliche Reise und Identität sprechen.
00:04:21: Du warst letztes Jahr auf der LGBTQIA-Plus-Konferenz in Prag.
00:04:27: Kannst du kurz ein, zwei Sätze dazu sagen?
00:04:29: zu der Konferenz, was das genau ist?
00:04:31: Genau, das war eine Konferenz, die erste dieser Art bei EON ausgestattet von unserer LGBTQAI Plus oder Pride Community, wo wir, ich weiß gar nicht, wie viel wir waren, hundert Leute, zweihundert vielleicht, aus allen EON-Standorten versammelt haben, um einfach mal zu reden, um miteinander zu reden, aber auch was können wir besser machen bei EON, was läuft schon gut und was geht gar nicht, einfach mal zu gucken, wie ist der Stand, um dann halt auch zu schauen, wie können wir weiter machen.
00:04:56: Welchen Bezug hast du zum Thema Diversity?
00:05:00: persönlich, und was bewegt dich auch heute hier an dieser Folge mitzuwirken?
00:05:05: Naja, da ich trans bin, zähle ich quasi in die, oder ich zähle in die LGBTQI Plus-Community dazu.
00:05:11: Und was mich bewegt, hier zu sein.
00:05:14: Ich finde es super, dass wir eher und darüber reden können, auch öffentlich.
00:05:17: Und es ist wichtig, darüber zu reden.
00:05:19: Und deswegen bin ich hier, um genau das zu tun.
00:05:21: Ja, danke, dass du da bist und dass du das auch machst.
00:05:24: Wir kommen gleich auch noch zu den Herausforderungen, denn die gibt es bestimmt auch.
00:05:28: ist ja auch immer leichter gesagt als getan, sich öffentlich zu positionieren, darüber zu sprechen.
00:05:33: Also danke, dass du heute bei uns bist.
00:05:35: Und ja, wir wollen jetzt auch direkt ganz persönlich werden und einsteigen.
00:05:42: Dein persönlicher Weg der Transition, erzähl uns doch erst mal so ein bisschen.
00:05:46: Da können wir wie gesagt bestimmt den ganzen Podcast mitfüllen.
00:05:48: Aber wie war das so?
00:05:50: Was hat dich am Ende auch ermutig, diesen Schritt zu gehen?
00:05:52: Wie war der Weg, heute hier zu sitzen und darüber zu sprechen in diesem Podcast-Format mit uns?
00:05:58: Okay, ich wusste immer, irgendwas ist komisch.
00:06:02: Ich hab mich seltsam gefühlt in gewissen Situationen, wo alle anderen Menschen sich normal verhalten.
00:06:07: Ich konnte das nie beschreiben, ich komm vom Land queeren, das ist kein Thema, ich hab davon nie gehört.
00:06:13: Und bin erst so mit der Zeit, als ich nach Hannover gezogen bin, über diese Themen gestolpert und hab mich weiter eingelesen, hatte auch eine Freundin, die mich bei diesem Thema sehr unterstützt hat.
00:06:22: Und hab dann ... festgestellt, oh, diese ganzen Gedanken, Probleme etc.
00:06:27: komme ich sehr bekannt vor.
00:06:29: Und bin dann auch mit dem Verdacht quasi oder mit der Idee, vielleicht bin ich trans in Therapie gegangen, um das halt bestätigen zu lassen, muss man ja, genau, und so ging das seinen Weg, dass ich wirklich rausgefunden habe, okay, ich bin Luna.
00:06:47: Und als ich gemerkt habe, dass ich damit auch nicht alleine bin, dass es eben viele andere Menschen gibt, denen es so geht, Dann hab ich gedacht, okay, wenn die das schaffen, schaff ich das auch.
00:06:55: Dann bin ich mutig genug, diesen Schritt zu gehen.
00:06:58: Ich bin sonst kein mutiger Mensch.
00:07:00: Aber in dem Fall hab ich's getan und bin sehr glücklich damit, dass ich da auf mich gehört hab.
00:07:05: Super, super schön.
00:07:07: Es gab bestimmt viele herausfordernde Momente, kann ich mir vorstellen, auf dem Weg dahin.
00:07:13: Gerne, wenn du da was teilen magst.
00:07:15: Und dann vielleicht insbesondere Menschen, die da waren und dir besonders Kraft gegeben haben.
00:07:21: Wie haben die dich auch unterstützt auf diesem Weg?
00:07:24: Also erst mal zur Unterstützung.
00:07:25: Meine damalige Freundin, wie gesagt, sie war immer für mich da.
00:07:28: Sie hat mir in allem geholfen.
00:07:29: Ich bin hier sehr dankbar.
00:07:31: Schaut out.
00:07:32: Schaut out an Elena, dass sie da immer da war und auch einfach in jedem Moment zu meiner Seite gestanden ist.
00:07:41: Und die Hürden, die sind vielfältige Natur.
00:07:44: Das ist bürokratisch.
00:07:45: Das ist sozial, wenn man schief angeguckt wird auf der Straße, gerade wenn man noch am Anfang der Transition ist.
00:07:50: wenn die Haare vielleicht noch kürzer sind, wenn die Stimme nicht passt oder so.
00:07:54: Aber gerade die Bürokratie ist supernervlig.
00:07:57: Bekommen mal einen Therapieplatz im unter einem Jahr.
00:08:00: Ich hab im Ende selber gezahlt.
00:08:02: Das kann sich leider auch nicht jede queere Person leisten oder jede Transperson.
00:08:07: Arzttermine auch super schwierig zu bekommen, weil einfach alle unterversetzt sind.
00:08:12: Und dann hast du ja auch Hürden mit Gesetzen.
00:08:15: Ich mein, in UK wüsste ich jetzt nicht, auf welche Toilette ich sollte.
00:08:18: In Deutschland gab es lange nur das transsexuellen Gesetz, was ja auch verfassungsfeindlich schon eingestuft wurde, um den Namen zu ändern, den Personenstand.
00:08:28: Und all das sind Hürden, die sind anstrengend, man kann sie bewältigen, aber ... ja, sie sind supernervig.
00:08:34: Und so dauert halt eine Transition.
00:08:37: So rein auf dem Papier, teilweise mehr als ein Jahr, weil man ewig lange wartet, noch irgendwelche Gutachten durchleben muss und auch sehr viel Geld dann dafür zahlt.
00:08:47: Wie lange war der Prozess?
00:08:48: Bei dir war das ungefähr das Jahr?
00:08:49: Oder hat es sich das
00:08:50: länger gezogen?
00:08:51: In Therapie gegangen bin ich im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März,
00:09:06: im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im
00:09:17: März, im Mär.
00:09:18: Ich hab das sehr geschickt gehalten.
00:09:19: Ich hab im Vorhinein aussortiert, wem ich das sage und wem nicht und mit wem es vielleicht dann doch besser ist, den Kontakt abzubrechen.
00:09:26: Das heißt, den Menschen, die nicht gesagt haben, die sind damit sehr offen umgegangen.
00:09:29: Teilweise kannten die auch schon andere Transpersonen, waren ja so offen, andere waren sehr neugierig, was das jetzt bedeutet und warum ich das mache.
00:09:36: Aber da gab es keine negativen Reaktionen, weil ich schon vorher aussortiert habe.
00:09:42: Genau, und auch auf Arbeit war das relativ easy.
00:09:45: Ich hab lange damit gewartet.
00:09:47: Bis nach dem Studium.
00:09:50: Aber auch da gab es keine negativen Kommentare.
00:09:53: Das Outing ist nur anders.
00:09:54: Weil dein Freund schreibt es vielleicht auf WhatsApp, die rufst du an.
00:09:57: Ich habe sogar, glaube ich, Briefe geschrieben.
00:09:59: Und auf Arbeit war es einfach eine Mail, die hat ich mit meinem ehemaligen Chef abgesprochen.
00:10:04: Und dann war es das auch für mich.
00:10:07: Also das heißt auch, da gab es Unterstützung im Arbeitskontext.
00:10:11: Gab es da vielleicht so eine Situation an, die du dich erinnerst, die dir besonders mutgemacht hat oder ja noch mal besonders unterstützend war?
00:10:20: Nicht eine Situation, aber generell so der Fakt, dass alle meiner Vorgesetzten, ich glaube, ich hatte jetzt insgesamt vier bei Ehren da sehr offen für waren.
00:10:29: Die waren zwar vielleicht nicht unbedingt super erfahren auf dem Gebiet, aber das ist auch egal, aber sie haben zugehört.
00:10:35: Und das ist superwichtig.
00:10:36: Und so hatte ich immer ein sicheres Gefühl, wenn ich ein Problem hatte, auf sie zugehen zu können.
00:10:40: Sei es ein persönliches, sei es ein, oh, wie Ende ich jetzt eigentlich mein E-Mail-Adresse auf Arbeit?
00:10:45: Das war richtig, richtig gut.
00:10:48: Super.
00:10:49: Das ist auch eine schöne Sache zu hören, dass auch hier bei Ehren das Thema ernst genommen wird und dass du auch das Gefühl hattest, dass du darüber sprechen kannst.
00:10:57: Was ich auch sehr bemerkenswert finde an dem, was du gesagt hast, dieses Gefühl, Ich bin nicht alleine.
00:11:04: Das hattest du gerade einmal vorgehoben, dass dir das auch sehr geholfen hat.
00:11:08: Und das nehme ich aus an deinen Antworten gerade auf jeden Fall mit, dass das auch vielleicht andere, die deine Geschichte hören, sich zu Herzen nehmen können.
00:11:16: Ihr seid nicht alleine und da gibt es auf jeden Fall Unterstützung in dem Prozess.
00:11:20: Wenn wir jetzt mal auf das Thema Arbeitsplatz und Unternehmen zu sprechen kommen, welche Rolle spielt da für dich die... die Sichtbarkeit am Arbeitsplatz, gerade auch für Menschen, die unsicher sind oder sich nicht sicher sind, wie die mit ihrer eigenen Identität auch umgehen sollen oder können.
00:11:41: Ich glaube, es ist super wichtig, dass du eine vertraute Person hast, der du dich anvertrauen kannst, mit der du reden kannst.
00:11:46: Das muss nicht dein Vorgesetzte sein, das muss auch niemand aus deinem Team sein, Hauptsache du hast jemanden, der oder die weiß, okay, wie läuft das bei Aaron und wen kann ich mich wenden.
00:11:55: Ich denke, das ist schon mal ein Riesenschritt.
00:11:57: Und dann ... ist es leider einfach eine Portion Mut, dass man sich überwinden muss zu sagen, okay, ich hab mich vorher maskiert, das war nicht ich.
00:12:06: Das bin ich, lebt jetzt bitte damit.
00:12:08: Und wenn ihr mich diskriminieren wollt, dann gibt's Ärger.
00:12:13: In dem Sinne, ich weiß, dass es super schwierig ist.
00:12:16: Ich hatte da echt Glück mit meinem Vorgesetzten und auch mit allen KollegInnen um mich rum.
00:12:22: Aber ja, auch wenn das Umfeld komplett stimmt, du musst selber den Schritt machen.
00:12:27: Und vielleicht kann man vorher dafür sorgen, dass das Umfeld halt dann passt in dem Moment.
00:12:32: Stichwort Diskriminierung, du hast gerade schon angesprochen, dass es natürlich auch immer wieder Herausforderungen gibt, auch wenn bei ihr ja schon vieles gut läuft.
00:12:40: Es gibt eine spannende Studie vom IDA, dem Institut für Diversität und Antidiskriminierungsforschung.
00:12:47: Die haben eine Studie erstellt, die heißt Out in Office.
00:12:49: Und da haben sie festgestellt, das kramt neunzig Prozent der Transpersonen, sieben-achtzig Prozent.
00:12:55: Diskriminierung am Arbeitsplatz erleben.
00:12:58: Was leider ja auch nicht so überrascht, dass das immer noch ein großes Thema ist, weshalb wir heute hier sind, um darüber zu sprechen.
00:13:04: Jetzt hast du schon gesagt, bei EON läuft einiges gut, wenn es um Vielfalt und Gleichstellung Inklusion geht.
00:13:08: Vielleicht hast du noch ein paar andere Punkte, die du daher rausheben kannst.
00:13:12: Und vielleicht gibt es aber auch noch ein paar Dinge, die noch besser laufen könnten.
00:13:15: Was wäre das?
00:13:17: Also, ich fange mit dem Verbesserungsbedarf an.
00:13:20: Ich glaube, wir müssen alle wegkommen von diesem, dass wir über Menschen sprechen statt mit den Menschen.
00:13:26: Das ist aber kein Ion-Problem.
00:13:28: Das ist ein gesamtgesellschaftliches Problem, das ständig über Transfrauen gesprochen wird, dass sich andere Menschen denken, sich ein Bild machen zu können, obwohl sie noch nie eine Transfrau gesprochen haben.
00:13:42: Gleiches gilt natürlich auch für Transmänner.
00:13:44: Transfrauen sind halt leider mehr im Fokus.
00:13:48: So eine Gesellschaft, gerade auch mit Vorteilen und so.
00:13:51: Ich glaube, das ist eine Sache, die wir bei Ion einfach generell machen sollten.
00:13:55: mit Menschen sprechen statt über sie.
00:13:57: Und dann lassen sich viele Probleme auch ganz gut lösen.
00:14:01: Was ich sehr gut finde hier ist, dass wir die Community haben, die Pride-Community oder damals noch LGBTQ, AI plus and Friends, weil das einfach eine Anlaufstelle bietet.
00:14:12: Egal, ob man jetzt schon out in office ist oder ob man noch ... sich versteckt und sich erst mal fragt, okay, kann ich das bei Ehren überhaupt?
00:14:20: Ist Ehren offen dafür?
00:14:21: Dort gibt es Ansprechpartner.
00:14:23: Und auch wirklich jetzt nicht nur ein Essen, sondern wir haben Chapter in Italien, wir haben sie in Schweden, UK ist auch sehr aktiv.
00:14:29: Das heißt, in vielen Ländern hat man eine Anlaufstelle lokal, mit den Menschen kann man sprechen, vertraulich auch vor Ort, nicht über Teams oder so.
00:14:37: Und ja, kann sich daneben erkundigen, wie geht man jetzt voran, wenn man sich outen möchte oder wenn man sich unsicher fühlt?
00:14:44: Also diese ... Die zusammenkommende Austausch als ganz essentieller Punkt für Vorbilder und dann eben auch für den Austausch.
00:14:52: Thema Vorbilder ist ja auch so, dass Führungskräfte eine sehr große Rolle spielen, weil da ist natürlich auch eine Vorbildfunktion für das jeweilige Team oder das Unternehmen an sich gibt.
00:15:07: Was würdest du sagen, sind da Punkte, die Führungskräfte auch mitnehmen können, um ein inklusives Arbeitsumfeld schaffen zu können?
00:15:15: Gibt's da Dinge, die vielleicht auch Kleinigkeiten, die da einen gewissen Unterschied machen, erreichen können?
00:15:23: Kleinigkeiten könnten zum Beispiel so ein Regenbogen, Schlüsselanhänger sein oder so.
00:15:29: Im wahrsten Sinne des Wortes eine Kleinigkeit, aber die kann viel bewirken, weil man sieht, die Person trägt das wahrscheinlich jetzt nicht aus Spaß, sondern ist offen, darüber zu reden.
00:15:38: Ansonsten auch hier wieder redet mit euren Mitarbeiterinnen und nicht über sie.
00:15:45: Und es kann auch schon helfen, wenn einfach das Umfeld, in dem man arbeitet, einfach ein bisschen bewusster damit umgeht, dass es Diskriminierung gibt, dass es Sexismus gibt und all diese negativen Dinge.
00:15:57: Und wenn dann da die Führungsperson als Rollmodel quasi unterwegs ist und dann auch mal, wenn so ein sexistischer Witz oder so gebracht wird, dann auch mal sagt, hey, das war nicht in Ordnung, weil dann geht die Führungskraft in dem Moment wirklich mit, ja, einem guten Bild voran.
00:16:14: Und so wird das Klima auch ein bisschen angenehmer.
00:16:18: Und vielleicht sogar nicht nur die Führungskraft, sondern jede und jeder.
00:16:21: Natürlich alle Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen.
00:16:24: Und ich glaube, dieses Ally-Ship, also gerade dann auch mal aufzustehen und was zu sagen, wenn man vielleicht auch selber nicht betroffen ist in dem Moment, weil man ja als betroffene Person grundsätzlich immer viel erklären muss und auch Mut beweisen muss, dann ist es vielleicht manchmal da auch noch gerade schön, wenn man dann eben auch Partei ergreift.
00:16:43: Das würde ich vielleicht auch noch zu den Punkten dazugeben, die wir hier besser machen können.
00:16:47: Allyship generell nicht nur in Bezug auf Diversity, auch in Bezug auf Rassismus und Sexismus, all diese Themen, dass da eher aufgestanden wird, dass das nicht versucht wird, unter den Tisch zu kehren, weil ja, wir sind alle Menschen, wir sollten alle gleich behandelt werden, egal wo wir herkommen, egal wer wir sind.
00:17:05: Wir sind Menschen.
00:17:07: Und ... Daran können wir auch noch arbeiten, dass wir wirklich auf diese Ebene kommen.
00:17:11: Hast du denn das Gefühl, dass es in den vergangenen Jahren, Monaten immer eine größere Awareness für dieses Thema gibt?
00:17:18: Also hast du gemerkt, dass es sich da was verändert hat?
00:17:21: Oder sagst du, das ist an dem Punkt, wo ich den Prozess durchgegangen bin, eigentlich hat sich nicht viel verändert seitdem?
00:17:29: Ich glaube ... nicht, dass sich so viel verändert hat.
00:17:33: Aber ich bin auch nicht so tief drin, wie gesagt, ich bin im Homeoffice.
00:17:36: Ich hab jetzt nicht so viel Kontakt zu KollegInnen oder anderen Menschen bei EON.
00:17:41: Ich denke, gesamtgesellschaftlich ist das Bewusstsein größer, weil ... negative publicity ist auch publicity.
00:17:49: Die Menschen wissen, dass es Transfrauen gibt, sie wissen zwar nicht unbedingt, dass wir vielleicht doch gar keine so große Gefahr sind und auch nur Menschen sind.
00:17:56: Aber ich glaube, das Bewusstsein ist da.
00:18:00: Nur halt die Art des Bewusstseins daran, sollte man vielleicht noch arbeiten.
00:18:04: Ja, ich glaube, gerade auch hier heute ein schöner Raum gewesen, um wieder Sichtbarkeit zu schaffen, das nehme ich auch auf jeden Fall schon mal als dich Wort mit darüber zu sprechen, miteinander zu sprechen, genau das, was du gesagt hast, eben in den Austausch zu gehen und diese Community auch in den Unternehmen zu schaffen.
00:18:21: Wir haben noch eine kleine Frage zum Abschluss, nämlich den jetzt machen Moment.
00:18:27: Du hast ja schon einiges an guten Ideen, die es auch noch gibt angesprochen.
00:18:30: Aber wenn du so eine Sache sofort umsetzen könntest, ohne lange nachzudenken, was wäre so dein jetzt machen Moment?
00:18:40: Wenn ich das jetzt umsetzen könnte oder jetzt machen könnte, würde ich damit aufhören, anderen Menschen ihre Diskriminierungserfahrungen abzusprechen.
00:18:49: Wenn ich davon erzähle, dass ich diskriminiert werde oder irgendwas Negatives erfahren habe, dann möchte ich, dass mir zugehört wird und nicht, dass mein Gegenüber mir das abspricht oder relativiert.
00:18:58: Sehr gut.
00:18:58: Das nehmen wir auch mal mit als Selbstkritik für uns alle, zu überlegen, ob wir an einigen Stellen vielleicht auch nur zuhören und verstehen können und nicht immer alles nachführen können, aber eben genau diese Momente dann auch ernst zu nehmen.
00:19:12: Danke dir, Luna.
00:19:13: Gibt es noch irgendwas, was du hinzufügen möchtest?
00:19:16: Haben wir was vergessen zu fragen.
00:19:18: Danke schön, dass ich hier sein durfte.
00:19:19: Es war sehr schön.
00:19:21: Super schön, dass du bei uns warst.
00:19:23: Und ja, wir freuen uns, dass wir diesen Austausch hier heute mit dir haben konnten.
00:19:27: Danke schön.
00:19:29: Ja, wir sind etwas ausgebrochen aus den typischen Themen, die wir bisher sonst hatten.
00:19:35: Lukas, was hast du denn heute Neues gelernt?
00:19:37: Ich muss sagen, das war auch ein Punkt, den du am Ende mit aufgenommen hattest, dieses Thema, dass wir miteinander reden und nicht übereinander sprechen.
00:19:45: Und auch ... der Punkt Community.
00:19:47: Dass es wichtig ist, dass wirklich dann auch wirklich eine Gemeinschaft da ist, mit der man sich auch austauschen kann, ohne gewisse Sorgen und Ängste eventuell zu haben, was die Reaktionen sein können.
00:19:58: Das ist das, was ich hauptsächlich mitnehme.
00:20:00: Und es gibt natürlich auch ein gutes Gefühl, wenn wir bei uns hören, dass das Thema bei EON angenommen ist.
00:20:06: Und klar, es gibt Verbesserungspotenzial, aber es läuft an einigen Stellen schon ganz gut.
00:20:12: Und das ist natürlich auch was, was wir als sehr Positives mitnehmen können.
00:20:16: Wie ist das bei dir?
00:20:16: Was hast du mitgenommen?
00:20:18: Ja, ich fand spannend, von dir zu hören.
00:20:20: Danke dafür noch mal, wie auch wirklich das Coming-out und darüber auch im Arbeitskontext zu kommunizieren hier bei Ehren gelaufen ist.
00:20:27: Das ist ja immer sicherlich eines.
00:20:28: Wenn man sich selber sein internes Coming-out hat, dann vielleicht mit Familie und Freunden und dann noch mal im Arbeitskontext und da ein bisschen ein Blick hinter die Kulissen auch bei euch zu bekommen und vor allen Dingen natürlich zu hören, dass das so positiv bei dir gelaufen ist und du hier ein tolles Netzwerk hattest.
00:20:43: Ja, das hat mich total gefreut zu hören und immer auch noch mal ganz ... am Ende deinem Punkt zur Selbstkritik auch immer noch mal zu überlegen, wo kann ich noch Eli sein und wo kann ich auch noch unterstützen und Diskriminierungserfahrungen natürlich auch einfach ernst nehmen.
00:20:57: Danke euch fürs Zuhören.
00:20:58: Wir hören uns beim nächsten Mal und bis dahin, jetzt machen!
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